Landwirtschaft im Spannungsfeld von Politik und Gesellschaft

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25. Februar 2015

Bei der Kreisverbandsversammlung des Landvolkes Celle fand der Vizepräsident des niedersächsischen Landvolks zu diesem Thema klare Worte.

Der Vorsitzende des Landvolks Celle, Jürgen Mente begrüßte über 140 Gäste und Mitglieder am Dienstagabend in Garßen. In seinem Bericht hob er die Bedeutung der Zusammenarbeit aller Akteure im ländlichen Raum hervor. Die Vielzahl der Gäste aus Organisationen, die im ländlichen Raum aktiv seien, zeige die sehr gute Vernetzung des Landvolks Celle. Landrat Klaus Wiswe bestätigte dies in seinem Grußwort und betonte, dass auch bei teilweise unterschiedlichen Interessen eine gute, sachlich-fachliche Zusammenarbeit der beiden Institutionen vorhanden sei. Er beleuchtete die Themen Neuausweisung des Landschaftsschutzgebietes (LSG) Südheide, die Aufstellung des Regionalen Raumordnungsprogrammes (RROP) und das Antibiotika - Minimierungskonzept. Beim letzten Thema hob er hervor, dass die multiresistenten Keime (MRSA) in den viehstarken Regionen im Nordwesten Niedersachsens, laut Statistik, erheblich geringer seien, als in viehärmeren Regionen und besonders die Region Hannover sei eine Hochburg in Sachen resistenter Keime. Wiswe zeigte sich unzufrieden mit den neuen Kompetenzen des niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) bei Betriebskontrollen, diese seien eindeutig besser bei den Veterinärämtern der Landkreise aufgehoben.

Frau Ilsedore Heidmann, die Vorsitzende der Landfrauen im Kreis Celle lobte die ineinander greifende Arbeit von Landfrauen und Landvolk und berichtete von den zahlreich geplanten Aktivitäten. Sie hob das Projekt „Transparenz schaffen“ hervor, bei dem seit 2010 mehr als 3300 Kinder und Schüler praxisnah Informationen über Landwirtschaft und Lebensmittel erhalten hätten.

In Hauptvortrag fand Heinz Korte, Vizepräsident des Landvolk Landesverbandes klare Worte zur Stellung der Partei „die Grünen“ zur konventionellen Landwirtschaft. Er bewertete die Bundesparteitagsbeschlüsse der Grünen als Kampfansage an die konventionelle Landwirtschaft. Hier werde mit Halb- und Unwahrheiten Politik gemacht. Für Niedersachsen stellte er fest: „Wer die Diskussion um die Agrarwende in Niedersachsen gewinnt, gewinnt sie in ganz Deutschland.“ Damit distanzierte er sich und das Landvolk deutlich von der Notwendigkeit einer Agrarwende. Aus seiner Sicht, sei die Weiterentwicklung der Landwirtschaft mit der Gesellschaft auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse notwendig. Beispielhaft nannte Korte die Diskussion um die niedersächsische Ringelschwanzprämie. Es dürfte das kleine einmalige Tierleid nicht durch ein größeres – hier Schwanzbeißen beim Verzicht auf das Schwänze kupieren – ersetzt werden.
Die Landwirte seien gut ausgebildet, engagiert, betriebswirtschaftlich denkend und sie müssten globale Märkte bedienen. Landwirte seien aber auch bereit, sich berechtigten Vorwürfen zu stellen und Missstände abzubauen.

Im Rahmen der Diskussion, die sich an den Vortrag anschloss, berichtete Landtagsabgeordneter Ernst-Ingolf Angermann von den Bemühungen im Landtag, sich mit der steigenden Zahl der Wölfe in Niedersachsen und deren Übergriffe auseinander zu setzen und zu tragfähigen Lösungen insbesondere für betroffene Weidetierhalter zu kommen.

In seinem Schlusswort fasste der stellvertretende Vorsitzende Christoph Düvel den Abend treffend zusammen und bedankte sich bei allen Gästen, die mit ihrem Besuch ihre Wertschätzung gegenüber dem Landvolk ausgedrückt hätten.

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