Landvolk Celle im internen Dialog
Zukunftserwartungen der Landwirte wieder etwas freundlicher
24. November 2016
23.11.2016 Scheuen: Das Landvolk Celle traf sich zur Mitgliederversammlung in Celle Scheuen. Der Vorsitzende Jürgen Mente blickte auf das vergangene Jahr zurück, das stark geprägt war durch die Milchkrise, durchschnittliche Erträge und insgesamt geringe Erzeugerpreise. Nun zum Jahresende, so der Vorsitzende, habe sich die wirtschaftliche Situation in einigen Bereichen leicht erholt und die Erwartungshaltung der Landwirte werde etwas besser.
Einen kritischen Blick lenkte Herr Mente auf die Nitratbelastungen im Grundwasser. Im Landkreis gibt es acht kritisch belastete Messpunkte, aber 20 Brunnen mit Nitratwerten, die gegen Null tendieren. Die Darstellung der Messpunkte im Landkreis und in Niedersachsen mache deutlich, dass ein eindeutiger Zusammenhang zwischen den belasteten Messpunkten und der Landwirtschaft nicht ersichtlich sei. Dennoch müssten die Celler Landwirte kritisch auf ihr Handeln schauen und sich selbst weiter für Verbesserungen einsetzen, so Mente.
Geschäftsführer Martin Albers informierte schwerpunktmäßig über die zukünftige Sicherung der Natura 2000 Gebiete, die in NSG oder LSG umgewandelt werden müssen, um den Ansprüchen der EU zu genügen. Er berichtete über den aktuellen Stand des Regionalen-Raumordnungs-Programms, die Dialogphase des SüdLink und das Planfeststellungsverfahren zum vierten Abschnitt der B3-Ortsumgehung.
Junglandwirt Cord Penshorn stellte die Entwicklung der landwirtschaftlichen Öffentlichkeitsarbeit dar. Er berichtete über die Ausbildung von 12 Agrarscouts, die hier im Landkreis als Pilotprojekt im Landvolk Niedersachsen gestartet ist. Die Agrascouts halfen beim Tag des offenen Hofes in Sülze und beim Bauerntag in Hannover die Verbraucher aufzuklären und brachten auch auf dem Herbstmarkt der Landfrauen den Celler Bürgen die Landwirtschaft näher. Der Verbraucherdialog sei das wirksamste Mittel, um moderne Landwirtschaft in der Bevölkerung bekannt zu machen, Ängste zu nehmen und deutlich zu machen, wie gut unsere heimischen Produkte sind. „Das können wir Landwirte nur selber tun! Nur wir können authentisch berichten, was wir auf dem Acker und im Stall machen“, so Penshorn. Der Verband könne hier unterstützend tätig werden mit Pressearbeit, Fortbildungen und der Organisation von Aktionen. Diese Arbeit werde weiter ausgebaut.