Landvolk diskutiert Auswirkungen der Bundestagswahl

Der Landvolk Kreisverband Celle lud seine Mitglieder und zahlreiche Gäste zur Kreisverbandsversammlung mit dem Hauptthema „Erste Einschätzung zu den Auswirkungen der Bundestagswahl“ nach Klein Hehlen ein.

Der erste Vorsitzende Christoph Düvel begrüßte die geladenen Gäste und die rund 120 Mitglieder und freute sich über die gut gefüllten Reihen. In seinem Bericht gab er einen kurzen Überblick über das vergangene Landwirtschaftsjahr und einen Ausblick in welchen Bereichen die zukünftigen Herausforderungen der Landwirtschaft liegen werden.

Kreisrat Thomas Buchhold sprach stellvertretend für Landrat Axel Flader das Grußwort für den Landkreis Celle. Wichtig, aus Buchholds Sicht, sei in allen Themen im Gespräch zu bleiben und Probleme proaktiv zu benennen. Der Landkreis stehe in allen Fachbereichen beratend zur Seite. Dabei stellte Buchhold einige Themen aus den verschiedenen Fachämtern in den Vordergrund, die für die Landwirtschaft von Interesse sind. So lobte er die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten bei der Heidepflege. Nach der maschinellen Heidepflege konnte das Schnittgut auf nahegelegenen Ackerflächen ausgebracht werden, wo es zur Humusbildung beitrage. Weiter ging er auf die Biodiversitätsberatung und die Möglichkeit der Landwirte, sich mit freiwilligen Naturschutz-Maßnahmen zu beteiligen, ein. Ihn persönlich habe vor allem die hohe Hilfsbereitschaft der Landwirte während des Hochwassers 2023/2024 nachhaltig beeindruckt. Daher hoffe er, auch zukünftig auf die Mithilfe der Landwirte zählen zu können.

Frau Ann-Kathrin Berkhan, 1. Vorsitzende der Kreislandfrauen, gab einen kurzen Bericht über die Arbeit der Landfrauen im Landkreis Celle. Kreislandwirt Carsten-Wilhelm Drewes stellte in seinem Grußwort eindrücklich dar, wo die Kernkompetenzen der Celler Bauern liegen und hob dabei den Kartoffelanbau besonders hervor. Der Schlüssel für einen erfolgreichen Ackerbau im Landkreis Celle sei weiterhin die Feldberegnung.

Vorsitzender Christoph Düvel ehrte im weiteren Versammlungsverlauf den Landwirt und Kommunalpolitiker Ernst-Ingolf Angermann mit der silbernen Ehrennadel des Landvolk Kreisverbandes Celle und dankte ihm damit für sein unermüdliches Engagement für die Landwirtschaft in der Landes-, Kreis- und Kommunalpolitik.

Kajo Wasserhövel, Politikberater aus Berlin, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit dem Thema „Wahl gelaufen! Alles in Butter? Erste Einschätzung zu den Auswirkungen der Bundestagswahl für die Landwirtschaft“. Wasserhövel ging zu Beginn seines Vortrages auf die Rahmenbedingungen ein, unter denen die vorgezogene Bundestagswahl im Februar stattfand. Nach dem Scheitern der „Ampel“, traten die „alten“ Beteiligten wieder zur Wahl an. Nach Wasserhövels Erfahrung als Politikberater, seien bei keiner vorherigen Wahl Kandidaten angetreten, die so schlechte Beliebtheitswerte bei der Bevölkerung hatten. Daher ergaben sich seiner Ansicht nach die für die Regierungsbildung  herausfordernden Mehrheitswerte. Die nächsten vier Jahre seien ausschlaggebend, um weiterhin aus der demokratischen Mitte heraus eine Regierung bilden zu können. Die derzeitige Weltlage sei sehr kompliziert und setze die derzeitige Regierungsbildung unter Druck. US-Präsident Trump agiere in Wasserhövels Augen nicht als Staatsmann, sondern setze die eigenen Interessen an oberste Stelle. Dies sorge für sehr viel Unruhe in der globalen Wirtschaft. Nun sei es wichtig, insbesondere die EU zu stärken und überzeugt die europäischen Ziele voranzubringen. In allen politischen Bereichen, auch mit Blick auf die Landwirtschaft heiße es, sprachlich abzurüsten und wieder in den vernünftigen Dialog einzusteigen. Zudem glaube Wasserhövel, dass es mit der neuen Bundesregierung kein EU+ mehr geben werde, d.h. dass der deutsche Ansatz, EU-Regelungen nochmals zu verschärfen, gestrichen werde. In der abschließenden Diskussion wurden die Bauernproteste thematisiert und die Frage erörtert, ob es der neuen Regierung wirklich gelingen werde Bürokratie abzubauen. Nach Wasserhövel solle die Landwirtschaft vermehrt ihre Stärken hervorheben, wie zum Beispiel die große Hilfsbereitschaft gegenüber der Bevölkerung bei den Hochwassern in den vergangenen Jahren.

Stellvertretender Vorsitzender Markus Santelmann dankte abschließend allen Rednern und lud zum Versammlungsschluss zu Imbiss und Getränken ein. In geselliger Runde und bei guten Gesprächen klang die Versammlung aus.